TSV I - SV Friesen 1:1 (0:1)

TSV: Karnitzschky, Sahin, Seidel, Hecht (58. Hartbauer), Vates, D. Walther, Sycha, Bartek, Nedbaly, Damrot, Komberec

Tore: 7. Min. Hurec 0:1, 86. Min. Nedbaly 1:1

Dieses Kirchweihduell wird noch lange für Gesprächsstoff im TSV Lager sorgen. Denn was die Schützlinge von Trainer Roman Pribyl in den zweiten 45 Minuten auf den Platz zauberten, war allererste Sahne. Zuvor waren sie allerdings meilenweit von einem Erfolgserlebnis entfernt. In der ersten Viertelstunde wurden die Hausherren von den als klarer Favorit ins Gefecht marschierten Gästen wiederholt überrollt. In diesem Spielabschnitt hätte bereits die Entscheidung zu Gunsten des Tabellenzweiten fallen können, denn der heimische Abwehrverband sah oftmals nur die Haken, der wie aufgedreht anrennenden Böger-Truppe. „Turm in der Schlacht“ waren diesmal die Torhüter Matthias Karnitzschky (Thiersheim) und Tobias Mayer (Friesen). Beide wuchsen über sich hinaus und waren mit dafür verantwortlich, dass aus dem mit zunehmender Spieldauer immer rassiger werdenden Duell kein Sieger hervorging. TSV-Coach Roman Pribyl sprach von einem verdienten Punkt. „Ich habe heute keinen Grund zum Schimpfen. In der ersten Halbzeit gab es einige Pannen, nach der Pause war das anders. Wir sind auf dem richtigen Weg. Die Mannschaft muss weiter kämpfen und spielen. Ich bin sicher, dass wir am Saisonschluss den Klassenerhalt schaffen.“ Kollege Christoph Böger meinte: „Für uns ist das eine gefühlte Niederlage. Die Heimpleite vom vergangenen Wochenende ärgert mich nicht so, wie diese beiden verlorenen Punkte. In der ersten Halbzeit war ein Klassenunterschied zu erkennen, der aber nach der Pause vom Gegner aufgearbeitet wurde. Wir hatten tausendprozentige Chancen, haben sie aber nicht genutzt und deswegen den Sieg nicht verdient.“ Der nicht in Bestbesetzung angetretene SV Friesen machte sofort Druck. Die TSV-Hintermannschaft fand den Faden nicht, so dass es wiederholt lichterloh vor Karnitzschky brannte. Schubart servierte auf Hurec, aber der traf nicht. 60 Sekunden später erfüllte der gleiche Akteur seinen Auftrag und traf flach ins lange Eck. Die Gastgeber waren schwer getroffen und hätten beinahe noch einen Einschlag kassiert. Schubart nahm Maß, Karnitzschky war bereits geschlagen, aber Vates klärte auf der Linie. Diese Aktion rüttelte die Platzherren endgültig wach. Nun wagten sie sich auch nach vorne, eine echte Torchance sprang dabei allerdings nicht heraus. Mit zunehmender Spieldauer flauten die Angriffswellen der Böger- Truppe ab, sie lauerte auf die „tödliche Lücke“, aber eine solche öffnete sich nicht. Gefährlich wurde es für die Fichtelgebirgler noch einmal in der 41. Minute, als ein Dalke-Aufsetzer haarscharf über den Querbalken segelte. Mit „vollen Tanks“ und aufgemöbelt von ihrem Coach, nahmen die Gastgeber den zweiten Teil ihrer Kirchweihprüfung in Angriff. Die TSV-Offensive wurde lebendiger, der zuvor kaum in Erscheinung getretene Komberec sorgte nun für einen Nadelstich nach dem anderen. Aber auch seine Teamkollegen legten ihre Hemmungen ab. Die erste gefährliche TSVAktion war ein Kopfball von Walther. Die „roten Teufel“ warfen sich nun in jeden Zweikampf und waren plötzlich ebenbürtig. Der TSV rannte an, die Gäste konterten. Bei einem solchen verhinderte Bartek drohenden Schaden gegen Schubart. Als Hurec Sekunden später frei auf Karnitzschky zusteuerte und danebenzielte, sagte Roman Pribyl: „Jetzt können wir nur noch gewinnen.“ Ab der 70. Minute rollte Angriff auf Angriff auf den Kasten von Mayer. Komberec hatte zunächst sein Visier zu hoch eingestellt. Gleich darauf drosch er das Spielgerät an die Lattenunterkante, von wo es aber nicht hinter die Linie prallte. Auf Grund dieser Aktionen machte sich auch der TSV-Anhang lautstark bemerkbar. Danach zog Sycha aus gut 20 Metern ab und zwang Mayer zu einer sehenswerten Parade. Fortuna stand nun plötzlich auf Seiten der Gäste. Aber das war noch lange nicht alles an diesem „Kirwa-Samstag“. Dalke zirkelte einen Freistoß in den Strafraum, Koch brachte die Stirn ans Leder, aber Karnitzschky war sicher zur Stelle. Im Gegenzug hämmerte Komberec den Ball an die Querlatte. Der gleiche Spieler leitete zwei Minuten danach den Ausgleich ein. Mit einem Solo zog er die Friesener Abwehr auseinander, legte den Ball zurück, Nedbaly nahm Maß und erzielte das längst fällige und umjubelte 1:1. Kurz vor dem Schlusspfiff des gut leitenden Unparteiischen – er verteilte insgesamt acht gelbe Karten – überzog Gänsehaut die heimischen Fans. Goalgetter Schubart steuerte unbedrängt auf Karnitzschky zu und wollte diesen flach bezwingen, er blieb aber nur zweiter Sieger. 
R.C.