TSV I – SV Etzenricht 0:2

TSV: Karnitzschky, Sahin, Seidel, Hecht, Vates, D. Walther (76. Siniawa), Sycha, Bartek (46. Hartbauer), Nedbaly, Damrot, Komberec

Tore:
27. Min. Graf 0:1, 87. Min. Pasieka 0:2

Die Hausherren erreichten gegen den brandgefährlichen SV Etzenricht nicht die Form vom Kirchweihspiel vor einer Woche gegen Friesen. Enttäuscht hat die Truppe von Trainer Roman Pribyl ihren Anhang aber trotzdem nicht. Sie wollte, rannte an, kam aber an der meist wie eine Wand stehende und von Routinier Wendl glänzend dirigierten Abwehr kaum vorbei. Was fehlte, waren kernige Schüsse aus der zweiten Reihe. Mit Solo- oder Flankenläufen allein war nichts auszurichten. Die Maloku- Schützlinge schickten die Fichtelgebirgler mit zwei überfallartigen Kontern auf die Verliererstraße. Die Oberpfälzer gewannen keineswegs unverdient. TSV-Coach Roman Pribyl war nach dem Schlusspfiff leicht geknickt. „Die Jungs haben gute Arbeit abgeliefert, aber die hat sich nicht gelohnt. Die schnellen Gäste konnten bei ihren Treffern fast ungehindert über den gesamten Platz marschieren. Wenn man keine Tore schießt, bekommt man keine Punkte. Chancen waren da, aber wir haben sie nicht eiskalt genutzt. Etzenricht hat uns gezeigt, warum es oben steht.“ Kollege Faruk Maloku strahlte: „Das war ein verdienter, hart erkämpfter Sieg und eine super Mannschaftsleistung, obwohl wichtige Spieler nicht an Bord waren. Es ging viel über den Kampf, aber solche Spiele muss man auch gewinnen.“ Per Blitzangriff hätte Graf nach 25 Sekunden beinahe freie Bahn gehabt, wenn ihn nicht Vates an der Strafraumgrenze „per Schranke“ gestoppt hätte. Mit ihrem pfeilschnellen Block und aggressiven Gangart sorgten die Oberpfälzer für viel Aufregung in den hinteren TSV-Reihen. Nach acht Minuten zischte ein Freistoß von Fuchs haarscharf am unteren Winkel vorbei. Die Gäste schalteten schnell auf Angriff um, bei den Platzherren war Vorsicht angesagt. Der TSV wagte sich aber auch nach vorne, tat sich jedoch schwer. Als Nedbaly im Strafraum umgestoßsen wurde und der Unparteiische nicht auf den Punkt zeigte, ging ein Raunen durch die TSV-Reihen. „Schön ruhig bleiben, Geduld haben“, impfte Roman Pribyl seinen Akteuren immer wieder ein. Ruhe und Geduld waren auch dringend gefragt, denn die Blitzattacken des Gegners waren nicht von schlechten Eltern. Als Komberec nach 23 Minuten zum Schuss kam, verhinderte Wendl waghalsig Schaden. Ein paar Zeigerumdrehungen später fingen sich die Oberfranken einen knallharten Konter ein. Graf eilte in Siebenmeilenstiefeln auf Keeper Karnitzschky zu und ließ diesem keine Chance. Kurz nach dem Seitenwechsel wären die TSV-Akteure beinahe wieder überrollt worden. Fuchs fand jedoch seinen Meister in Karnitzschky. Nur 60 Sekunden danach folgte die bis dato beste Aktion der Hausherren. SV-Schlussmann Schramek fischte einen butterweichen Nedbaly-Kopfball aus dem oberen Winkel. Thiersheim wurde lebendiger, aber auch anfälliger. Mit ihrer vielbeinigen, kompromislos arbeitenden Abwehr, ließen die Gäste bei den folgenden TSV-Versuchen allerdings nichts anbrennen. Die Uhr tickte nun unbarmherzig gegen die Fichtelgebirgler. Und sie bekamen nochmals eine Chance. Wieder war es ein Nedbaly- Kopfball nach einem Zuspiel von Komberec, aber das Spielgerät streifte nur die Lattenoberkante. Ein weiterer SV-Treffer war nur eine Frage der Zeit. TSV-Torhüter Karnitzschky trat wiederholt als Feldspieler in Erscheinung und verhinderte damit drohenden Schaden. In der 87. Minute war es dann so weit: Dietl schickte den erst 180 Sekunden auf dem Platz befindlichen Pasieka und der besorgte die endgültige Entscheidung per Schuss ins lange Eck.
R.C.