TV Selb-Plößberg - TSV I 1:3 (0:2)

TSV Thiersheim: Brtva - Sahin, Seidel, Hartbauer, Vates, Hecht, Sycha, Gerwens (ab 80. Min. Bartek), Nedbaly (ab 82. Min. Biegler), Damrot, Sattler

Tore: 7. Min. Nedbaly 0:1, 29. Min. Damrot 0:2, 81. Min. Nedbaly 0:3, 89. Min. Masek 1:3


Die Nachbarschaftshilfe ist ausgeblieben. Nach dieser unnötigen, aufgrund einer desolaten ersten Halbzeit aber auch nicht unverdienten 1:3-Niederlage ist der Abstieg des TV Selb-Plößberg aus der Bezirksoberliga besiegelt. Die Gäste aus Thiersheim profitierten von haarsträubenden Abwehrfehlern der Hausherren, die Nedbaly und Damroth eiskalt ausnützten. Eben diese Kaltschäuzigkeit fehlte den Plößbergern, die nach der Pause mehrere hochkarätige Chancen versiebten. So wenig Gegenwehr hatten die engagiert auftretenden Thiersheimer in der ersten Halbzeit wohl selbst nicht erwartet. Die Hausherren, für die im Kampf gegen den Abstieg nur ein Sieg zählte, wirkten übernervös und nach dem frühen Rückstand teilweise wie gelähmt. Und dieser Treffer war ein Spiegelbild der gesamten Saison, die für die Plößberger sehr unglücklich verlief. Libero Hanys, in den vergangenen Wochen stets einer der Stützen im Team, vertändelte als letzter Mann völlig unnötig den Ball gegen Sycha, der bediente Nedbaly – und der Weg war frei zum 0:1. Frühes 0:1 ein Schock Der Schock saß tief bei den Hausherren, die in der Folge nur mit weiten Bällen versuchten, etwas Gefahr vor dem Tor der Thiersheimer herauf zu beschwören. Dies gelang in der elften Minute, als sich Hartbauer nach einem Abschlag von Torwart Dutz böse verschätzte, doch TSV-Keeper Brtva hatte gut aufgepasst und klärte vor Gruber. Ein anschließendes Techtelmechtel zwischen Nedbaly und Masek (TV) beendete der souverän auftretende Schiedsrichter mit zwei gelben Karten, und fortan war Ruhe auf dem Platz. Dort kontrollierten die Thiersheimer überwiegend das Geschehen, ohne aber zu zwingenden Möglichkeiten zu kommen. Auf der Gegenseite ließ H. Bulat mit einem feinen Hackentrick auf Boz so etwas wie Spielwitz aufblitzen, doch der Schuss war kein Problem für Brtva, der auch in der 28. Minute auf dem Posten war und einen Kracher von H. Bulat aus gut 25 Metern klasse aus dem Winkel fischte. Fast im Gegenzug das 0:2. Der Plößberger Kreuzer verlängerte einen weiten Ball unfreiwillig mit dem Kopf nach hinten, Damroth stand plötzlich alleine vor Torwart Dutz und behielt die Nerven. Die Zuschauer wussten: Das war schon eine kleine Vorentscheidung, zumal die Hausherren in dieser ersten Halbzeit das letzte Aufbäumen vermissen ließen. Bezeichnend dafür war eine Möglichkeit kurz vor der Pause, als sich drei Plößberger solange gegenseitig den Ball zuspielten und keine Verantwortung übernehmen wollten, bis Seidel dazwischen funkte und die Situation bereinigte. Nach der Halbzeit legten die Einheimischen einen Gang zu, während Thiersheim mit dem scheinbar beruhigenden 2:0-Vorsprung nach einer Stunde Spielzeit immer passiver wurde. So ergaben sich zwangsläufig Chancen für die Plößberger. Die wohl dickste hatte Gruber auf dem Fuß, der aber das Kunststück fertig brachte, den Ball aus knapp zwei Meter Entfernung nicht im leeren Tor unterzubringen. Nicht viel besser machte es Peroutka, der in der 68. Minute mit einem Lattenkracher Pech hatte und fünf Minuten später aus drei Metern den Ball in die Wolken donnerte. Was dann schon einmal auf’s Tor kam, wurde eine sichere Beute von Torwart Smrha, der vor allem mit Grubers Geschoss aus 18 Metern so seine Mühe hatte. Nedbaly macht alles perfekt Der TSV Thiersheimer lauerte mit seinen Spitzen Nedbaly und Damroth nur noch auf Konter – und hatte damit in der 81. Minute zum dritten Mal Erfolg. Mit einem einfachen Pass auf Nedbaly war die nun ohnehin schon sehr entblößte Plößberger Abwehr ausgehebelt, und der ehemalige Plößberger vollendete souverän zum 0:3. Danach durfte sich auch Lackmann in die Reihe derjeniger einreihen, die wenige Meter vor dem Thiersheimer Gehäuse im Abschluss versagten, ehe Masek mit einem herrlichen Treffer in den Winkel das vorerst letzte Plößberger Tor in der Bezirksoberliga gelang. Darüber konnte sich freilich keiner der Plößberger Spieler und Zuschauer mehr so recht freuen.

zurück