TSV I - DJK Don Bosco Bamberg 1:3 (1:1)

TSV Thiersheim:
Brtva; Sahin, Seidel, Hartbauer, Vates, Hecht, Sycha, Gerwens, Nedbaly, Damrot (80. Min. Meckl), Cernousek.

Tore: 2. Min. Schöpplein 0:1, 45. Nedbaly (Foulelfmeter) 1:1, 56. Reissner 1:2, 88. Schöpplein 1:3

Gelb-Rote Karte: Hecht (32./wegen Reklamierens).

Schlimmer hätte das Spiel für die Thiersheimer nicht beginnen können. Ein früher individueller Fehler und ein fragwürdiger Feldverweis spielten dem Bamberger Tabellenführer die Karten. "Ich wollte den Ball am Gegner vorbeispielen", entschuldigte sich ein untröstlicher Unglücksrabe Georg Seidel, der sich einen Ball vom brandgefährlichen Hernandez-Garcia abluchsen ließ. Der servierte Schöpplein maßgerecht zum 0:1 auf den Schlappen. Ein folgenschwerer Blackout, der Trainer Pribyl die Zornesröte ins Gesicht trieb: "Wieder so ein dummes frühes Gegentor, dabei haben wir noch ausgiebig drüber gesprochen."

Der Schock saß tief

Der Schock saß erst mal tief bei den unkonzentriert startenden Hausherren. Alle guten Vorsätze waren über den Haufen geworfen. Nach knapp 20 Minuten deuteten sie erstmals an, warum sie vor kurzem noch die Burgkunstädter vom Thron gestoßen hatten: Erst wurde Gerwens von Müller nach einem Freistoß niedergerungen. Die Pfeife des schwachen Unparteiischen blieb aber stumm. Eine Minute später rettete Torwart Nawrat mit vollem Körpereinsatz gegen Nedbaly.

Von den Gästen, die stark begonnen hatten, ging lange keine Gefahr mehr aus. Vielmehr sahen sie sich der schönsten Szene der Hausherren gegenüber (27.): Der ausgebuffte Sycha hebt den Ball geschickt auf Nedbaly, der leitet direkt weiter auf den in Position laufenden Damrot. Doch der zeigt freistehend vor dem Torwart Nerven. Der Schock folgte: Bei einer eigentlich harmlosen Rettungstat von Hecht sah der Schiedsrichter ein Foul, ahndete das erst mit Gelb und sofort hinterher mit Gelb-Rot. Der Sünder soll ihn beleidigt haben. "Ich habe doch nur gesagt, eine Katastrophe, und war schon draußen." Ein verzweifelter Thomas Hecht konnte die Entscheidung nicht verstehen. Pribyl konnte sich noch lange nach dem Abpfiff nicht beruhigen: "Thomas hat klar den Ball gespielt. Ein Kasperle-Theater!" Eine Stunde lang in Unterzahl, konnte das überhaupt gut gehen?

Überraschenderweise stellten die Thiersheimer fortan das angriffslustigere Team gegen einen Favoriten, dessen Spielfluss zeitweise ins Stocken geriet. Vor allem Cernousek, Sycha und Gerwens hatten starke Aktionen. Kurz vor der Pause dann ein Elfmeter für Thiersheim, den man pfeifen kann, aber nicht muss: Vates schob sich nach einer Hereingabe zwischen den ungeschickt zu Werke gehenden Leicht (DJK) und den Ball und wurde dabei von hinten umgerempelt. Nedbaly scheiterte erst an Nawrat, verwandelte aber im Nachschuss zum 1:1.

Die Thiersheimer fighteten wie die Löwen und besaßen durch Vates, vom sich immer mehr zum Ecken- und Freistoß-Spezialisten entwickelnden Sycha herrlich bedient, die Chance zum 2:1. Umso ärgerlicher, dass ein Geschoss aus 20 Metern des bärenstarken Reissner wie ein Blitz aus heiterem Himmel unhaltbar im heimischen Kasten einschlug. Von da ab spielte der Tabellenführer routiniert seine nummerische Überlegenheit aus. Das 1:3 beendete alle TSV-Träume.
Peter Perzl

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