Totopokal: TSV - SpVgg Bayern Hof 2:5 (1:1)

TSV: Karnitzschky, Cernousek, Hartbauer, Nendza (75. Min. Kreuzer), Seidel, Vates, Sycha, Sahin (71. Min. Bartek), Gerwens, Nedbaly (63. Min. Lima), Damrot

Tore:
13. Min. Nedbaly (Foulelfmeter) 1:0, 18. Min. Schäffler (Foulelfmeter) 1:1, 61. Min. Cernousek (Eigentor) 1:2, 63. Min. Gashi 1:3, 73. Min. Schäffler 1:4, 83. Min. Ekinci 1:5, 90. Min. Damrot 2:5.

Der Favorit hat überzeugt, der Underdog nicht enttäuscht.Wenn dann noch die Kulisse stimmt, dann war der Fußballabend ein gelungener. So sah es wohl auch der bayerische Fußballpräsident
Dr. Rainer Koch, der den Thiersheimern seine Aufwartung machte. Eine Halbzeit lang bot der Bezirksoberliga-Vertreter dem Bayernliga-Zweiten aus Hof absolut Paroli, setzte gelegentliche kleine Nadelstiche und ging nach 13 Minuten sogar in Führung, als TW Schall überflüssigerweise gegen den bereits nach außen abdrehenden Gerwens zu heftig hinlangte und Nedbaly den Elfer mittig verwandelte.
Hinterher gespitzelt
Mindestens ebenso unnötig die Szene fünf Minuten später, als Nendza dem davon eilenden Schneider gleich nach dem Strafraumeck hinterher spitzelte, der dann deutlich innerhalb zu Boden ging. Gut für’s Hofer Selbstvertrauen, dass Schäffler hier den vorangegangenen Fauxpas seines Schlussmannes mit dem verwandelten Foulelfmeter wieder gerade bog. Die SpVgg Bayern Hof verstand es aber in der Folge nicht, die defensiv exzellent stehenden Hausherren umdie überzeugenden Nendza, Vates, Sycha und Seidel richtig in Gefahr zu bringen. Hof agierte viel in die Breite und für’s Auge auch schön. Doch so sehr sich der versuchsweise ins Sturmzentrum beorderte Schäffler auch mühte, Brauchbares zum Verwerten bekam er selten. Die einzige wirklich gute Möglichkeit vereitelte
Torwart Karnitzschky, als er gegen den durchgebrochenen Meyer in bester Bodenakrobatik rettete. Das war’s aber schon aus Halbzeit eins. Allein das Remis zur Pause ist als Achtungserfolg für den Bezirksoberligisten zu werten, der sich nie versteckte und mitunter versuchte, spielerische Akzente zu setzen, was auch Gäste-Trainer Norbert Schlegel hinterher lobend erwähnte. „Dadurch erst wurde das Spiel für die Zuschauer interessant.“ Vor allem Gerwens auf der linken Thiersheimer Angriffsseite hatte es ihm angetan.
Qualität auf der Bank
Freilich hatte Schlegel noch einige Trümpfe auf der Bank, von deren Qualität Kollege Roman Pribyl nur träumen konnte. Und diese Optionen zog der Bayern-Coach, wollte kein Risiko eingehen, nahm Meyer und Durkan heraus und brachte mit Gashi und Ekinci seine erste Stürmergarnitur. Die sorgte dann auch für mächtig viel Betrieb. Erst einmal traf Gashi per Kopf nur die Querlatte. So sehr sich die Thiersheimer gegen die zunehmend drückende Überlegenheit der verstärkt über die Außen operierenden Gäste wehrten, nach einer Stunde passierte es dann doch. Allerdings aus heimischer Sicht recht
unglücklich. Die scharfe Hereingabe von Schneider fälschte Cernousek beim Rettungsversuch unglücklich ins eigene Netz ab.
Stellungsfehler
Dem dritten Gegentor ging ein Stellungsfehler von Hartbauer voraus, der Schäffler ziehen lassen musste, der wiederum Gashi den Ball maßgerecht auf den Fuß servierte. Dieser Doppelschlag machte den
Platzherren quasi endgültig den Garaus, die fortan von einer Verlegenheit in die nächste stürzten, da die Gäste toll kombinierten. Dass sich der Thiersheimer Abwehrchef und sein Torhüter beim 1:4 völlig uneins waren, wer den nun den weiten Ball klären sollte, war wohl Folge der permanenten Drucksituation. Der ausgebuffte Schäffler roch den Braten, brachte sein Bein dazwischen und
hob den Ball gefühlvoll über Keeper Karnitzschky ins Netz. Am Ende war’s ein in der Höhe verdienter Hofer Erfolg. Aber auch die kampfstarke Heimelf konnte den Platz erhobenen Hauptes verlassen.
Peter Perzl