FCV Röslau - TSV I 5:3 (3:2)

TSV: Karnitzschky, Cernousek, Hartbauer, Seidel, Nendza (75. Min. Kreuzer), Hecht (56. Lima), Vates, Sycha, Gerwens, Nedbaly, Damrot (71. Benker)

Tore:
7. Min. Gerwens 0:1, 30. Min. Nedbaly 0:2, 35. u.39. Min. Kalan 1:2 u. 2:2, 42. Min. M. Walther (Foulelfmeter) 3:2, 60. Min. Nedbaly (Foulelfmeter) 3:3, 69. Min. Bafra 4:3, 80. Min. Tonka 5:3.

Es bleibt dabei: Der TSV Thiersheim kann in Röslau nicht gewinnen. Die Hausherren waren nach dem 0.2-Rückstand nach einer halben Stunde eigentlich schon mausetot, aber mit dem Anschlusstor es
überragenden Roman Kalan, dem ein kapitaler Schnitzer des sonst so zuverlässigen David Cernousek vorausgegangen war, urplötzlich wieder quicklebendig und machten ungeahnte Kräfte frei. Allerdings halfen die Thiersheimer Pokalhelden auch beim Ausgleich tüchtig mit: Bei Bafras lang geschlagenem und perfekt instudierten Freistoßball legte der für Kalan zuständige Urlaubs-Rückkehrer
Maxi Hartbauer ein Nickerchen ein. Der amkurzen Eck in Position laufende Schütze brauchte nur den Fuß hinzuhalten. Die 600 Zuschauer sahen ein torreiches Derby voller Rasse, Klasse und Spannung in dem es rauf und runter ging. Unübersehbar war, dass beide Abwehrreihen ihre Probleme hatten. Gerade das beschwor viele brenzlige Szenen vor den Tore herauf. Röslaus Spielertrainer Bobby
Bafra sorgte mit seiner Einwechslung in der 29. Minute für deutlich mehr Betrieb im Spiel seiner ängstlich beginnenden und kaum in die Zweikämpfe kommenden Truppe und trieb sie fortan permanent nach vorn. Natürlich freute er sich riesig über den Erfolg: „Jetzt sind wir wieder da“, schrie er seinen Jungs im Spielerkreis nach dem Abpfiff zu. Aber er räumte auch ein: „Wir hatten gelegentlich auch ein bisschen Glück.“ Er meinte in erster Linie sein Tor zum 4:3, als ihn Vates beim Rettungsversuch anschoss und der Ball aus sieben Metern den Weg vom Schienbein ins Tor des verdutzten
Karnitzschky fand. Dieser Billardtreffer versetzte den angesichts der Pokalstrapazen in einigen Phasen doch nicht mehr ganz so spritzig und frisch wirkenden Gästen den endgültigen Knockout.
Von da an brachten die so ruhig und abgeklärt beginnenden, dann aber phasenweise den Faden verlierenden und hektischen Thiersheimer wenig Konstruktives zustande. Kurz vor und kurz nach der Pause hätten die Hausherren bereits durch Spörl und Tonka, der Karnitzschkys derben Patzer nicht nutzen konnte, die Vorentscheidung herbeiführen können. Andererseits besaßen auch die Gäste in den Schlussminuten noch einige gute Möglichkeiten, die der gute Sebastian Blechschmidt im heimischen Tor bravourös vereitelte. „Thiersheim hat den Sack am Anfang nicht zugemacht, uns stark gemacht
und das Spiel damit aus der Hand gegeben“, erklärte der Röslauer Spielertrainer sehr sachlich. Insgesamt sei dieses Fußballderby, dass übrigens erstmals ohne Hinausstellung abging, „eineWerbung für den Fußballsport in der Region“ gewesen. Roman Pribyl erkannte die gute Leistung der Röslauer neidlos an. „Wir sind in erster Linie selbst schuld an der Niederlage und müssen uns an die eigene Nase fassen.“ Einige Abseitsentscheidungen missfielen ihm freilich. Die Pfeife des Schiedsrichters an einem klaren Foul von Kopriva am durchgebrochenen Gerwens blieb stumm. Pribyl trug’s mit
Fassung: „Nach bitteren Niederlagen folgen große Siege.“ Ob er damit das Pokalspiel nächste Woche gegen die SpVgg Bayern Hof gemeint hat?

Peter Perzl