So verrückt kann der Fußball sein. Bis Mitte vergangener Woche schien die Begegnung ein „Endspiel“ zu
werden. Nach dem Punktabzug für Lettenreuth war Thiersheim gerettet, die Einheimischen, die eigentlich
schon abgestiegen waren, brauchten dringend ein Erfolgserlebnis, um ihre letzte kleine Chance auf den
Klassenerhalt zu wahren. Bei strömendem Regen erlebten die Gastgeber ein wahres Fußball-Drama, vergaben glasklare Torchancen, während der TSV sein Pensum cool und engagiert herunterspulte, ohne über die gesamte Distanz wirklich
Torgefahr auszustrahlen. In den ersten 45 Minuten zeigten beide Teams gefällige Kombinationen bis zum gegnerischen Strafraum, richtig Arbeit kam auf die beiden KeeperMarcel Renner (FCM) beziehungsweise Radim Brtva (TSV) zunächst
aber nicht zu. Im zweiten Abschnitt übernahm der FC Mitwitz mehr und mehr die Initiative. Doch wie so oft in dieser Saison ließ er den vielzitierten „tödlichen“ Pass vermissen. Als dieser einmal ankam, wurde Christian Beiergrößlein am Torschuss regelwidrig gehindert, Schiedsrichter Tobias Fenkl zeigte auf den ominösen Punkt (60.). Dem ansonsten sicheren Elfmeterschützen Christian Grünbeck versagten aber die Nerven – oder besser ausgedrückt: Radim Brtva verhinderte
mit einer Glanzparade die FCM-Führung. Beim darauf folgenden Eckball blieb wieder der Gästekeeper Sieger gegen Alexander Günther (61.). In der 75. und 76. Minute hatte Tobias Martin das so sehnsüchtig herbeigesehnte 1:0 auf dem Fuß, es sollte aber einfach nicht sein. Zehn Minuten vor Schluss hätten die Gäste den Spieß fast umgedreht: Lukas Bartek
stellte sein Visier in aussichtsreicher Position aber zu hoch ein (80.). Die Ereignisse überschlugen sich noch einmal in der Nachspielzeit. Tobias Martin wurde im gegnerischen Strafraum zu Fall gebracht, der fällige Elfmeterpfiff blieb aber aus.
Im Gegenzug erzielte Frantisek Nedbaly das Tor des Tages zum glücklichen 0:1 (92.) gegen die aufgerückte
FCM-Defensive.